Pfarrkirche St. Martin Kienberg

Geschichte

Die Pfarrei St. Martin Kienberg wurde 1995 mit den Pfarreien Obing und Pittenhart zum Pfarrverband Obing zusammengeschlossen.

Der Ort Kienberg feierte 1985 sein 1200-jähriges Jubiläum.

Die Kirche wurde gegen 1450 an Stelle eines romanischen Vorgängerbaus errichtet. Die Grundmauern dieses Vorgängerbaus sind noch erhalten.

In den Jahren 1860 bis 1880 erfolgte eine Regotisierung des barocken Zwischenzustandes. Die letzte Renovierung der Außenschale fand 1985 statt, der Innenraum wurde zuletzt im Jahr 1988 renoviert.

Aufbau

Die Kirche ist ein Saalbau zu vier Jochen mit eingezogenem, fünfseitig geschlossenem Chor und einem eindrucksvollem Spitzturm im Westen. Angegliedert sind eine Vorhalle und eine zweistöckige Seitenkapelle. Dadurch wurde zusätzlich Platz geschaffen.

Innen beeindruckt ein Netzgewölbe über tiefen Wandpfeilern mit Runddiensten.

Ausstattung

Es besteht eine weitgehend vollständig erhaltene neugotische Ausstattung aus der zweiten Hälfte des 19. Jh. Gefertigt wurde diese durch die Kunstschreinerei Kraus in München (Entwurf Prof. Knabl).

Den Mittelpunkt des Altarraums bilden ein neuer Volksaltar und ein ehemals barockes Hochaltarblatt mit dem Kirchenpatron, dem Heiligen Martin, aus der zweiten Hälfte des 18. Jh. Mit den ornamentalen Schnitzereien manifestiert sich am Hochaltar weiterhin ein hoher Standard.

Neben dem Bild des Heiligen Martin finden sich die Heiligen Johannes der Täufer und Johannes der Evangelist, oben Petrus und Paulus, dazwischen der Erzengel Michael.

Der linke Seitenaltar ist der Heiligen Maria mit dem Jesuskind geweiht, der rechte Seitenaltar zeigt den Heiligen Josef. Die Farbe ihrer Gewänder ist sehr ausdrucksstark und zeigt besondere Kostbarkeit. Dies ist ein typisches Zeichen für die Neugotik.

Bemerkenswert sind die neugotischen Glasfenster im Altarraum. Sie wurden von Pfarrer Zauner im Jahr 1883 gestiftet. Rechts ist die Verkündigung der Geburt an Maria zu erkennen, links findet sich die Krönung von Maria, der Mutter Jesu. Auch hier wird die reiche Ornamentik sichtbar.

In der Ölbergkapelle auf der Südseite findet sich ein Ölbild, das den Heiligen Michael zeigt. Dieses Bild stammt vermutlich aus der 1886 abgebrannten Michaelskapelle im Friedhof.

Quellen

Heimatbuch des Landkreises Traunstein VI, 1996.
Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler , Bayern IV: München und Oberbayern, 1990, S 525f.