St. Jakobus d. Ä. Albertaich

Der Ort Albertaich

Der Ort Albertaich liegt an einer frühmittelalterlichen Handelsstraße zwischen Wasserburg und Traunstein. Die 1160 erstmals urkundlich erwähnte kleine Siedlung ist durch ihre exponierte Lage und besonders durch den hohen barocken Kirchturm gekennzeichnet. Bis zur Gebietsreform 1972 war Albertaich eine eigene Gemeinde. Der mittlerweile größere Ort Frabertsham gehörte zu Albertaich.
Die Kirche St. Jakobus ist eine Filialkirche der Pfarrei Obing.

Geschichte

Das spätgotische Gotteshaus stammt mit Chor, Langhaus und Sakristeiuntergeschoss aus der Zeit um 1440, Baumeister war wohl Konrad Purkel aus Burghausen.

Der Turm besteht aus Granitquadern.

Die Kirche wurde nach Auftrag des Seeoner Abtes Roman Müller um 1670 vermutlich von Kaspar Zuccalli barock umgestaltet, 1676 bekam der Turm seinen achteckigen Aufbau mit dem doppelten Zwiebelabschluss. Eine Renovierung der Zwiebel erfolgte wohl im 18. Jh., die Kirche wurde im Inneren 1955/56, außen 1976/77 renoviert.

Aufbau

Die Kirche ist ein Saalbau zu drei Jochen mit wenig eingezogenem, dreiseitig geschlossenem Chor, dem die Gegend beherrschendem Westturm sowie der Vorhalle mit Netzgewölbe.

Das Innere des Chors weist einen eleganten italienisierenden Stuckdekor aus Rahmenwerk und figuralen Motiven auf. Mehrere Freskenspiegel haben marianische Themen.

Ausstattung

Die Ausstattung stammt weitgehend einheitlich aus dem Jahr 1672 mit drei üppigen schwarzen Altären und weißen Figuren.

Am Hochaltar findet sich ein Ölbild mit seltener Darstellung: Maria erscheint dem hl. Jakobus dem Älteren auf einer Säule, flankiert von Schnitzfiguren der Heiligen Josef und Joachim. Diese Darstellung wird Madonna del Pilar genannt. Darüber stehen die Heiligen Katharina und Margareta.

Am nördlichen Seitenaltar ist der Heilige Apostel Andreas zwischen Schnitzfiguren der Heiligen Johannes der Täufer und Christophorus zu sehen.

Auf dem südlichen Seitenaltar ist die Ruhe auf der Flucht nach Ägypten dargestellt. Sie befindet sich zwischen einer Figur der Heiligen Barbara und einer Darstellung der Heiligen Anna, der Heiligen Maria und Jesus. Diese Darstellung wird als Anna Selbdritt bezeichnet. Zudem findet sich die Heilige Ursula.

Sehr bedeutend ist Rosenkranzmadonna, die zentral über dem Altar schwebt. Die Holzplastik wurde Mitte des 16. Jh. gestaltet und zuletzt von Josef Herzinger (Frabertsham) renoviert.

Die Figur der Heiligen Maria an der Südwand des Langhauses stammt aus dem Ende des 15. Jh.