St. Ägidius Diepoldsberg

Geschichte

Die Kirche St. Ägidius, eine Filialkirche der Pfarrei Obing, gehörte wohl ehemals zum Kloster Seeon. Sie wurde um 1430 von Konrad Pürkel aus Burghausen erbaut. Der heutige achteckige Turmaufsatz samt Spitzhelm stammt aus dem Jahr 1864. Der Turmunterbau entstand vermutlich aus der Romanik.

Der Innenraum ist einschiffig zu drei Jochen mit eingezogenem dreiseitig geschlossenem Chor und starkem Turm im südlichen Chorwinkel.

Zuletzt renoviert wurde die Kirche St. Ägidius in den Jahren 2017/18.

In früheren Jahren gab es eine rege Wallfahrt zum Hl. Leonhard. Einige Votivtafeln zeugen davon.Auch ein Leonhardi-Ritt fand bis in die Zeit nach 1950 statt.

Ausstattung

Die hochbarocke Ausstattung stammt aus der Mitte des 17. Jh. Der Hochaltar ist auf das Jahr 1650 datiert. Er zeigt Schnitzfiguren der Mutter Gottes mit dem segnenden Jesuskind. Am Chorbogen finden sich auf Konsolen die Heiligen Florian und Georg. Auf der Kommunionbank stehen Holzbüsten der Heiligen Leonhard und Ägidius.

Die Fresken wurden 1964/65 freigelegt und stammen aus der Zeit um 1600. Ein ovales Tafelgemälde in der linken Seite des Altarraums stellt den Heiligen Ägidius mit der von Jägern verfolgten Hirschkuh dar.

An den Innenseiten des Kirchengebäudes befinden sich im hinteren Teil Altäre aus der Mitte des 17. Jh. mit Schnitzfiguren von Heiligen. Am nördlichen Seitenaltar sind dies Leonhard, Rupert und Wolfgang, am südlichen Seitenaltar befinden sich Sebastian und die Wetterheiligen Johannes und Paulus.

Aus dieser Zeit stammt wohl auch die Kanzel. Die obere Abdeckung der Kanzel wurde aus statischen Gründen bei der jüngsten Renovierung entfernt.

Quellen

Heimatbuch des Landkreises Traunstein VI, 1996.

Georg Brenninger, Kirchenführer Obing,1990.

Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Bayern IV:München und Oberbayern, 1990.